Vortrag und Gespräch mit dem Zeitzeugen Dr. Horst Selbiger
Im November des Jahres 2021 ist es einer engagierten Kollegin des Fachbereiches Geschichte in Zusammenarbeit mit einem historisch interessierten Kollegiaten gelungen, den jüdischen Journalisten Dr. Horst Selbiger in die Aula unseres Kollegs einzuladen und einen Vortrag mit anschließendem Gespräch zu realisieren.
Der 1928 geborene Berliner berichtete uns von seinen Erfahrungen unter dem nationalsozialistischen Regime, welches er als Kind und Jugendlicher miterlebte.
In einem sehr persönlichen Vortrag berichtete der 93-jährige, der sich seit vielen Jahren bei der Zeitzeugenbörse engagiert, den Kollegiat:Innen von seiner ersten großen Liebe Esther, der Pogromnacht 1938 und der Fabrikaktion 1943. Wir bekamen einen kleinen Eindruck davon, wie das jüdische Leben unter dem Nationalsozialismus war und wie Herr Selbiger durch den erbitterten Protest seiner nichtjüdischen Mutter und viel Glück selbst nur knapp mit dem Leben davonkam. In einem anschließenden offenen Gespräch widmete sich der Vortragende noch geduldig den Fragen unserer Kollegiatenschaft und sprach seine Anerkennung für die junge Generation aus.
Kein Dokument, keine Lehrbuchtext und keine Dokumentation können persönliche Berichte von Zeitzeugen wie Herrn Selbiger aufwiegen. Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, ihn auch im nächsten Jahr wieder bei uns am Kolleg zu begrüßen.